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Polydaktylie bei Katzen - Überzählige Zehen und ihre Bedeutung

Die meisten Katzen stehen amerikanischer Literatur eher gleichgültig gegenüber - sofern man sie nicht als Buch aus dem Regal stoßen kann. Hinter der "Hemingway-Katze" steckt also offensichtlich etwas anderes: Es handelt sich um Tiere mit einer oder mehreren zusätzlichen Zehen, sogenannte polydaktyle Katzen. Solche Tiere soll auch der Schriftsteller Ernest Hemingway besessen haben.

Aber inwiefern ist die Vielzehigkeit bei Katzen für die Tiere oder Sie als Halter von Bedeutung? Bestehen eventuelle Risiken für das Tier? Inwiefern spielt dieses Merkmal bei der Zucht eine Rolle? Diese Fragen klären wir in unserem Ratgeber-Text auf - so wissen Sie genau, was zu tun ist, wenn Sie polydaktyle Katzen oder Kitten besitzen und aufziehen wollen.

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Ihre Katze hat mehr Zehen? Wir bieten Ihnen mehr Wissen - rund um das Thema Polydaktylie bei Katzen und auch darüber hinaus sind wir Ihr Partner für das Wohlergehen Ihrer Tiere. Legen Sie heute schon den Grundstein für die morgige Gesundheit Ihrer Haustiere: Gerne informieren wir Sie zu unserer Katzen-Krankenversicherung und passenden Tarifen für Ihre Familienmitglieder mit Fell.

Wie äußert sich Polydaktylie bei Katzen?

Katzen haben typischerweise fünf Vorderzehen und vier Hinterzehen, insgesamt also 18 Zehen. Wenn Sie eine polydaktyle Katze mit einer entsprechenden genetischen Mutation besitzen, bedeutet das zunächst einmal nur eine Abweichung von diesem allgemeinen „Standard“.

Bei Katzen kann sich Vielzehigkeit tatsächlich auf ganz unterschiedliche Weise bemerkbar machen. Die Anzahl der Zehen und deren Verteilung können durchaus variieren, sowohl in gleichmäßiger als auch in ungleichmäßiger Ausprägung.

  • Symmetrische Verteilung
    Polydaktylie bei Katzen kann dazu führen, dass Ihre Katze mit sechs Vorderzehen und fünf Hinterzehen geboren wird. Diese gleichmäßige, symmetrische Verteilung ist jedoch eher die Ausnahme.
  • Asymmetrische Verteilung
    In den meisten Fällen bilden polydaktyle Katzen an einzelnen Pfoten eine zusätzliche Zehe aus. Dies kann auf eine oder mehrere Pfoten zutreffen, in der Regel handelt es sich dabei um die Vorderpfoten.
  • Stark asymmetrische Verteilung
    Unter besonderen, seltenen Umständen entwickeln sich bei Katzen mit Polydaktylie gleich mehrere zusätzliche Zehen pro Pfote. Der Weltrekord liegt laut dem Guinness-Buch der Rekorde bei ganzen 28 Zehen bei einem Kater namens Jake.

Polydaktylie - Genetische Grundlagen und Rassen

Polydaktylie bei Katzen bezeichnet eine Mutation, die autosomal-dominant an die nächste Generation an Kitten weitergegeben wird. Somit besteht bei jedem Wurf eine Chance von 50 %, dass die Katzen mit mehreren Zehen zur Welt kommen, sofern mindestens ein Elternteil ebenfalls polydaktyl ist.

Diese Genmutation ist besonders in England und Nordamerika stark verbreitet - bekannt für diese genetische Ausbildung sind insbesondere die Rassen Maine Coon und Pixiebob, wobei Vielzehigkeit grundsätzlich bei allen Haus- und Rassekatzen auftreten kann. Gezielt auf dieses Merkmal hin gezüchtet werden außerdem amerikanische Katzen der Rasse "Superscratcher".

In Deutschland sind polydaktyle Katzen vergleichsweise selten: Dies hängt sowohl mit der geringeren Verbreitung der typischerweise polydaktylen Katzen-Rassen als auch mit der insgesamt strengen Zuchtordnung in Bezug auf das Merkmal Polydaktylie zusammen.

Formen der Polydaktylie bei Katzen

Ist Ihre Katze mit Polydaktylie geboren, kann es sehr aufschlussreich sein, die weitere Entwicklung der Pfoten zu beobachten. Abhängig davon, wie die zusätzliche Zehe wächst, haben sich für die veränderte Form der Pfote Ihres Stubentigers unterschiedliche Begriffe etabliert:

  1. Patty-Foot-Form
    Bei dieser Form kommt es zu einer Bildung einer zusätzlichen Zehe / mehrerer Zehen im vorderen mittigen Bereich oder an den Rändern der Pfote. Daraufhin findet eine Verformung der Pfote statt, die ihr ein stärker kreisrundes Erscheinungsbild verleiht. Somit kommt sie optisch einem (flauschigen) Hamburger-Patty sehr nahe.
  2. Mitten-Form
    Diese Form kann tatsächlich auf zweierlei Weise zustande kommen: Entweder wird die Afterkralle an den Vorderfüßen genetisch so verlängert, dass sie optisch einem Daumen gleicht, oder es kann eine weitere Afterkralle ausgebildet werden. Diese Verformung der Zehen verleiht den Pfoten die Form eines Handschuhs (engl. = "mitten").

Welche Form der Polydaktylie Ihre Katze hat bzw. wie sich die Form der Pfoten im Laufe der Jahre entwickelt, ist übrigens für deren Funktionsfähigkeit nicht entscheidend. Hier handelt es sich lediglich um kosmetische Unterschiede, die in aller Regel keinen Einfluss auf die Aktivität, Agilität und Gesundheit Ihrer Katzen haben werden.

Ist Polydaktylie für Katzen schmerzhaft?

Nein. Polydaktyle Katzen verfügen lediglich über zusätzliche Zehen an einer oder mehreren Pfoten, die sich aufgrund einer genetischen Mutation (Hemingway-Mutation) in dieser besonderen Form ausgebildet haben. Vereinzelt wird sogar argumentiert, diese genetische Besonderheit würde Katzen bei Bewegungen beim Jagen einen Vorteil verschaffen, etwa durch einen besonders sicheren Stand.

Da es sich effektiv um ein normal gewachsenes Körperteil handelt, bereiten diese zusätzlichen Zehen Katzen keine Schmerzen und müssen auch nicht entfernt werden. Je nach Art des Wuchses kann es jedoch sein, dass die Zehen anfälliger für Verletzungen werden - etwa dann, wenn die Katze mit ihrer Pfote an einem Objekt hängenbleibt. Bei einer solchen Verletzung sollten Sie stets ohne Verzögerung den Tierarzt Ihres Vertrauens aufsuchen und Ihre Katze behandeln lassen.

Polydaktyle Katzen als Streitfall in der Tierzucht

Im Alltag mit Ihrem Haustier ist die Polydaktylie Ihrer Katze also kein Problem - ganz anders sieht es jedoch in der Tierzucht aus. Hier streiten etwa Zuchtverbände und der Gesetzgeber: So schreibt der § 11 b des Tierschutzgesetzes ein Verbot von Qualzuchten vor, da diese für Tiere aus kommenden Generationen körperliche Beeinträchtigungen, Behinderungen und Leiden mit sich bringen können.

Dieser spezifische Paragraf ist laut eines Gutachtens der "Sachverständigengruppe Tierschutz und Heimtierzucht" so auszulegen, dass Polydaktylie bei Katzen ein Ausschlusskriterium für die Zucht darstellt- sogenannte Merkmalträger, also polydaktyle Katzen, dürfen aus diesem Grund nicht gezüchtet werden, da bei der Nachzucht "mit Leiden und Schäden" zu rechnen sei.

Dem gegenüber führen die Befürworter der Zucht an, dass die Ausbildung einer Polydaktylie gerade bei Katzen der Rasse Maine Coon sehr gängig und damit ein Teil der Rasse selbst sowie ihrer Entwicklung sei. Aus diesem Grund sei es nicht angemessen und unverhältnismäßig, bei der Züchtung von Maine Coon-Katzen dieses Merkmal konsequent herauszüchten zu wollen.

Der Alltag zwischen Halter und Katze - Ein Fazit zur Vielzehigkeit

Wenn Sie eine polydaktyle Katze in Ihrem Haushalt willkommen heißen dürfen, dann ist das zwar eine kleine Besonderheit - besonders bei Rassen abseits der Maine Coon - aber ansonsten kein Grund zur Besorgnis. In den meisten Fällen wird sich Ihr Stubentiger genauso gut entwickeln wie jede andere Katze ohne Polydaktylie. Eventuelle Zucht-Ambitionen sollten Sie jedoch lieber ruhen lassen.

Durch die leicht unterschiedliche Stellung der Zehen an den Pfoten kann sich jedoch im Einzelfall ein erhöhtes Verletzungsrisiko für Ihre Katze ergeben. Behalten Sie daher immer ein achtsames Auge auf Ihr Haustier und sorgen Sie zusätzlich vor - mit der Barmenia Katzen-Krankenversicherung ist Ihre Fellnase bei Behandlungen, Verletzungen und Co. gut abgesichert. Gerne beraten wir Sie hierzu.

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