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Kindersicherheit: Gefahren erkennen, Unfälle vermeiden

Die Sicherheit ihrer Kinder liegt Eltern besonders am Herzen. Umso mehr leiden diese mit, wenn sich ihr Kind doch einmal verletzt. Dabei sind kleinere Verletzungen wie blaue Flecken und Abschürfungen völlig normal. Immerhin müssen die Kleinen ihre Fähigkeiten austesten und Erfahrungen sammeln. Anders sieht das allerdings bei gröberen Verletzungen aus. Diese können nicht nur gefährlich werden, sondern unter Umständen sogar ernste und langwierige Folgen haben. Wir haben einige Tipps, wie Sie zur Kindersicherheit beitragen und das Verletzungsrisiko gering halten können.

Auf einen Blick: Die häufigsten Gefahrenquellen für Kinder

Je nach Alter verändern sich auch die Gefahrenquellen, die besonders oft zu Verletzungen führen. Um Ihnen einen Überblick zu verschaffen, haben wir die häufigsten Ursachen nach Alter zusammengefasst.

Babys bis 6 Monate:

  • Sturzunfälle, insbesondere vom Wickeltisch
  • Transportunfälle, zum Beispiel durch Zusammenstöße des Kinderwagens mit anderen Verkehrsteilnehmern
  • Ersticken , häufig hervorgerufen durch zu weiches Betten des Kindes oder durch das Verschlucken von Fremdkörpern

Babys und Kleinkinder ab 7 Monaten bis etwa 4 Jahre:

  • Verschlucken von Gegenständen
  • Vergiftungen und Verätzungen (z. B. durch Reinigungsmittel, Medikamente, Giftpflanzen)
  • Verbrühungen und Verbrennungen (z. B. am Herd, durch heiße Töpfe)
  • Stürze beim Treppensteigen
  • Stürze durch Lauflernhilfen
  • Elektrounfälle (z. B. im Zusammenhang mit Steckdosen)
  • Ertrinken (z. B. in Gartenteich oder Regentonne)

Kinder ab circa 5 Jahren:

  • Sport- und Freizeitunfälle, insbesondere Stürze und Zusammenstöße
  • Verkehrsunfälle

Aktuelle Daten: So oft verletzen sich Kinder

Allein im Straßenverkehr wurde 2021 durchschnittlich alle 24 Minuten ein Kind im Alter von unter 15 Jahren verletzt. Das sind deutschlandweit 22.272 Verletzte, wobei 49 davon sogar ihr Leben verloren ( Statistisches Bundesamt (Destatis) ) . Dabei passieren rund 60 % der Unfälle von Kindern im häuslichen Umfeld ( kindersicherheit.de ) .

Hochgerechnet auf ein Jahr wird die Zahl der Kinder unter 15 Jahren, die anschließend an einen Unfall ärztlich versorgt werden müssen, auf mindestens 1,88 Millionen geschätzt. Im Jahr 2019 mussten sogar 194.042 Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren verletzungsbedingt im Krankenhaus behandelt werden (16,5 %). Darüber hinaus sind in Europa Unfälle die häufigste Todesursache für Kinder ab einem Jahr: So starben im Jahr 2019 in Deutschland 153 Kinder infolge eines Unfalls (Quelle: Statistische Bundesamt ) .

Gerade bei den Kleinsten passieren Unfälle oft im Haus, der Wohnung oder im Garten, aber auch in der Freizeit, der Schule oder im Kindergarten. Besonders die Kleinsten (erstes Lebensjahr) verletzen sich meist zu Hause. Je älter und damit mobiler die Kinder werden, desto häufiger werden Betreuungs- und Bildungseinrichtungen sowie Aufenthaltsorte im Freien wie beispielsweise Spiel- und Sportplätze und Verkehrswege zum Unfallort.

Experteneinschätzungen zufolge könnten viele dieser Kinderunfälle durch das richtige Verhalten und Prävention vermieden werden. Aus diesem Grund ist die Unfallprävention so wichtig.

Tipps für ein kindersicheres Zuhause

Da gerade in den eigenen vier Wänden viele Unfälle passieren, ist es wichtig, den eigenen Haushalt kindersicher zu gestalten. Dazu gehört vorneweg, die Möbelkanten mit einem Kantenschutz zu sichern. Regale und andere Möbel sollten mit einem Kippschutz und Teppiche mit Anti-Rutsch-Streifen ausgestattet werden. Ebenso sollten Schränke und Schubladen versperrt werden. Fenster und (Balkon-)Türen gilt es ebenso kindersicher zu machen, damit sich die Kleinen nicht die Finger einklemmen oder aus dem Fenster fallen können. Um Treppenstürze zu vermeiden, gibt es Treppenschutzgitter, die Sie montieren können.

Speziell in der Küche ist die Gefahr von Verbrennungen und Verbrühungen groß. Herdschutzgitter, Schalterabdeckungen für Drehknöpfe sowie Tischtuchhalter sorgen vor. Aber auch Thermostate zur Temperaturbegrenzung können Kinder vor Verbrühungen schützen. Putzmittel sowie ähnliche Produkte und Substanzen gilt es ebenso außer Reichweite der Kinder aufzubewahren, wie Medikamente und elektronische Geräte. Für Steckdosen gibt es spezielle Kindersicherungen, die einen Stromschlag verhindern. Rauchmelder sind in der ganzen Wohnung, insbesondere aber auch im Kinderzimmer, nicht nur wichtig, sondern sogar Pflicht. Sollte zu Ihrem Zuhause auch ein Teich oder Pool gehören, kann dieser mit Gittern abgedeckt werden. Auch Regentonnen gilt es zu sichern.

Tipp: Achten Sie beim Kauf von Spielzeugen darauf, dass diese keine versteckten Gefahren, wie beispielsweise verschluckbare Kleinteile, bergen und für das jeweilige Alter geeignet sind.

Kindersicherheit draußen und unterwegs

Geht es mit dem Auto zum Ausflug oder auf Reisen, steht der Kindersitz ganz oben auf der Sicherheitsliste. Bei Auslandsreisen sollte eine Reiseversicherung nicht fehlen, um Unfälle abzusichern und einen umfassenden Krankenversicherungsschutz für Sie und Ihre Kinder zu gewährleisten. Auch bei Aktivitäten wie Fahrradfahren, Inlineskaten und Co. sollte nicht auf Schutz verzichtet und ein Helm sowie Schoner getragen werden. Dabei ist es wichtig, die Kinder möglichst bald auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam zu machen und Ihnen das richtige Verhalten aufzuzeigen. Darüber hinaus sollten Sie auf die richtige Kleidung achten, dazu gehören beispielsweise feste Schuhe zum Wandern und Reflektoren bei Dunkelheit oder schlechter Sicht.

Gibt es vor Ort ein Gewässer, sind die Kinder keinesfalls unbeaufsichtigt zu lassen. Für diese kann, je nach Alter, bereits eine Wasserquelle mit einer Tiefe von wenigen Zentimetern zur tödlichen Falle werden. Wenn es die Möglichkeit gibt, ist es ratsam, das Wasser mit einem Gitter oder sonstigen Schutz abzudecken.

Kindersicherheit im Netz

Um sichergehen zu können, dass ihr Kind im Internet geschützt ist, sollten Eltern zunächst wissen, auf welchen Webseiten und Plattformen der Nachwuchs verkehrt. Dann gilt es zu überprüfen, was dort angeboten wird und für welchen Zweck sie genutzt werden. Auch Mitnutzer und eventuell fragwürdige Werbeeinblendungen gilt es zu checken. Ist etwas Unpassendes dabei, sollten Sie mit Ihrem Kind darüber sprechen und eventuell die problematischen Inhalte unzugänglich machen. Gleiches gilt für den Download von Apps. Bei letzterem gibt es zudem die Möglichkeit, die Installation mit einem PIN bzw. Passwort oder über externe Applikationen zu sperren und zu verwalten.

Um nicht jugendfreie Bilder und Videos zu umgehen, ist es empfehlenswert, die Filter für Suchmaschinen zu aktivieren oder die Kinder spezielle kindgerechte Suchmaschinen, wie zum Beispiel helles-koepfchen.de , nutzen zu lassen. Auch eigene Benutzeroberflächen sorgen für Sicherheit im Netz. So können Sie bestimmte Einstellungen und Programme individuell und altersgerecht anpassen.

Generell sollte auf die Nutzungsdauer geachtet werden, um ein gesundes Maß an Internet-Konsum zu gewährleisten. Dabei ist es sinnvoll, wenn die Eltern mit ihren Kindern zusammen Regeln für die Internetnutzung vereinbaren. Zudem gilt es, den Nachwuchs über Persönlichkeitsrechte und Datenschutz sowie die Gefahren im Netz aufzuklären.

Tipp: Hier erhalten Sie weitere Tipps, wie Sie die Medienkompetenz Ihrer Kinder fördern können.

Erste Hilfe bei Unfällen: So reagieren Sie richtig

Kommt es trotz Vorsichtsmaßnahmen zu einem Unfall, gilt es schnell zu reagieren. Zunächst müssen Sie sich einen Überblick verschaffen und die Rettungskette in Gang setzen. Dazu gehören das Absichern der Unfallstelle, das Absetzen des Notrufs und das Leisten Erster Hilfe. Dabei sollten Sie aber immer darauf achten, dass Sie sich nicht selbst in Gefahr bringen.

Für den alarmierten Rettungsdienst sind zudem folgende Fragen wichtig:

  • Wo hat sich der Unfall ereignet?
  • Was ist passiert?
  • Wie viele Verletzte gibt es?
  • Welche Art von Verletzungen haben sie, wie ist der Zustand?

Halten Sie sich an die Anweisungen der Rettungszentrale und übernehmen Sie, wenn möglich, die Erstversorgung. Das betrifft beispielsweise die Stillung von Blutungen, das richtige Lagern (stabile Seitenlage) und im äußersten Fall die Wiederbelebung. Dabei ist es immer hilfreich, wenn Sie ein Erste-Hilfe-Set dabei haben.

Verkehrserziehung, Schwimmunterricht und Co.: In diesem Alter sollten Kinder starten

Das Angebot an Kursen für Kinder ist groß. Dabei geht es bei vielen um den Spaßfaktor, einige haben aber auch einen Sicherheitszweck. So ist es beispielsweise sinnvoll, bereits Babys und Kleinkinder mit dem Schwimmen vertraut zu machen. Fallen die Kleinen ins Wasser, kann die Fähigkeit, sich über Wasser zu halten, durchaus lebensrettend sein. Babyschwimmkurse werden bereits für Babys ab 3 Monaten angeboten, einige Ärzte empfehlen aber, bis zum 6. Monat zu warten. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie auch in unserem Ratgeber "Babyschwimmen: Ab wann kann Ihr Kind teilnehmen?" . Zum “richtigen Schwimmenlernen” rät die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ab etwa fünf Jahren.

Sportliche Betätigungen sind aber generell eine gute Investition, zumal diese die Koordination, Kondition und motorischen Fähigkeiten schulen. Dadurch kommt Ihr Kind nicht so leicht aus dem Gleichgewicht und kann Stürze rechtzeitig abfangen. Für die Kleinsten gibt es Kurse, die mit einem Elternteil gemeinsam besucht werden.

Auch die Verkehrserziehung spielt eine wichtige Rolle für die Sicherheit der Kinder. Hier gilt es, möglichst bald anzufangen. In der Regel sind Kinder ab circa 3 Jahren so weit, erste Verkehrsregeln zu begreifen. Dabei hilft es, Ihnen diese spielerisch nahezubringen. Mit dem Fahrradfahren kann ebenfalls mit einem Alter von 3 oder 4 Jahren begonnen werden. Das Ablegen der Radfahrprüfung ist in der Regel für die 4. Klasse vorgesehen. Die Teilnahme ist jedoch freiwillig und wird nicht in allen Schulen angeboten.

Wichtig: Klären Sie Ihr Kind auch frühzeitig darüber auf, nicht bei Fremden ins Auto zu steigen.

Tipps: So können Sie Ihr Kind schützen, ohne Ängste auszulösen

Für uns alle ist es leichter, Gewohnheiten und Verhaltensweisen zu übernehmen, wenn uns ein Vorbild diese vorlebt. Das gilt bei Kindern ganz besonders. Aus diesem Grund ist es auch so wichtig, sich als Elternteil seiner Vorbildfunktion bewusst zu sein. So nimmt der Nachwuchs etwaige Regeln ernster und achtet mehr auf die aufgezeigten Gefahren. Dabei ist es allerdings auch wichtig, nicht in die Rolle einer “Helikopter-Mutter” oder eines “Helikopter-Vaters” zu verfallen. Das bedeutet, dass Sie nicht überfürsorglich agieren oder große Ängste beim Nachwuchs schüren sollten. Auch wenn es schwerfällt, müssen Kinder manchmal ihre Grenzen selbst kennenlernen, um aus den eigenen Fehlern lernen zu können. Eltern sollten daher ein gutes Sicherheitsnetz bieten, aber eben mit etwas Abstand.

Die Barmenia: Bester Schutz für Ihr Kind

Kinder sind vielen Gefahren ausgesetzt, Unfälle passieren schnell. Im Haushalt können Sie mit verschiedenen Kindersicherungen vorsorgen. Und auch die Barmenia steht Ihnen zur Seite. Verschiedene Kinderversicherungen sichern Sie ab, wenn doch mal etwas passiert.

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