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Eichenprozessionsspinner beim Pferd - Kleine Raupen als große Gefahr für Ihre Tiere

Kleine Tierchen, feine Härchen und ein großes Ärgernis für Halter und Reittier - in vielen Regionen Deutschlands kommt es inzwischen regelmäßig zu Sichtungen des sogenannten Eichenprozessionsspinners. Diese Nachtfalter, besser gesagt dessen Raupen, können sich schnell verbreiten, gelten als Schädlinge und sind im Kontakt mit Mensch und Tier ziemlich gefährlich.

In diesem Ratgeber-Text schlüsseln wir für Sie auf, um was für ein Tier es sich genau handelt, wo es seinen Lebensraum hat, wie so ein kleiner Eichenprozessionsspinner für Pferd, Reiter und Co. eine Gefahr darstellen kann und wie Sie sich und Ihr Tier bestmöglich gegen diese Risiken schützen. So kommen Sie im besten Fall nie in Kontakt mit der Raupe und ihren besonderen Eigenschaften.

Gut geschützt für Notfälle bei Ihrem Pferd

Eichenprozessionsspinner beim Pferd - die Risiken und wie Sie ihnen begegnen. Mit der Barmenia sind Sie bestens informiert und können Ihrem Reittier mittels unserer Pferde-OP-Versicherung außerdem einen guten Gesundheitsschutz für Notfälle bieten - informieren Sie sich dazu!

Was sind Eichenprozessionsspinner?

Die Raupe des Eichenprozessionsspinners hat anfangs eine gelblich-braune Farbe, im Laufe ihrer Entwicklung wandelt sich ihr Aussehen hin zu einem grau-schwarzen Farbton. Die Raupe erreicht eine Länge von ca. fünf Zentimetern und ist in späteren Entwicklungsstadien an ihren zahlreichen weißlichen Haaren zu erkennen, die ihren Körper bedecken.

Die nachtaktiven Raupen bewegen sich zum Fressen in großen Gruppen fort und wandern dicht hintereinander wie in einer Prozession zum nächsten Fressplatz. Dadurch wirken sie zudem wie ein großes Tier - dies dient dazu, eventuelle Fressfeinde abzuschrecken.

Die Tiere sind besonders zur Hochsaison von Mai - Juli vornehmlich in Eichen zu finden, wo sie große, grau-weiße Nester von fasriger Struktur bauen. Solche "Gespinstnester“ entstehen wahlweise in den Kronen der Bäume oder auch an den Stämmen. Diese Nester können Fußball-Größe erreichen und vielfach sogar noch größer ausfallen.

Was macht den Eichenprozessionsspinner für Pferde so gefährlich?

Insgesamt durchlaufen die Raupen sechs Entwicklungsstadien - ab dem dritten Stadium werden die angehenden Eichenprozessionsspinner für Pferd und Halter problematisch. Zu diesem Zeitpunkt bilden die Raupen sogenannte Brennhaare am Körper aus, die von innen hohl sind und das Nesselgift Thaumetopein enthalten. Mit ca. 600.000 Brennhaaren besitzen die Raupen bis zu viermal mehr Haare als der durchschnittliche Mensch.

Diese Haare sind extrem fein, brechen leicht ab und können durch die Luft über große Distanzen getragen werden - durch kleinste Widerhaken können sie an der Hautoberfläche anhaften, an die Schleimhäute gelangen oder sogar den Glaskörper des Auges selbst reizen. Meist kommt es zu einer nahezu unmittelbaren Reaktion der Haut auf den Kontakt mit dem Giftstoff, ein Eindringen der Haare in die Atemwege oder den Verdauungstrakt kann dabei für Mensch und Tier lebensgefährlich sein.

Mit jedem neuen Entwicklungsstadium lassen die Raupen ihre alte Haut zurück - mitsamt aller verbliebenen Haare. Diese werden Teil der Gespinstnester und behalten ihre giftigen Eigenschaften auch über mehrere Jahre, ganz ohne Zutun der Raupen selbst. Aus diesem Grund ist selbst ein völlig leeres und verlassenes Eichenprozessionsspinner-Nest ein Ort, um den man mit seinem Pferd - und jedem anderen Tier - einen weiten Bogen machen sollte.

Welche Symptome kann ein Eichenprozessionsspinner beim Pferd auslösen?

Erreichen die Brennhaare des Eichenprozessionsspinners Ihr Pferd, führt dies wie beim Menschen zu einer Reihe möglicher allergischer Reaktionen, die mehr oder weniger stark ausgeprägt sein können. So ist beim Pferd auf die folgenden Symptome zu achten:



  • Schwellungen (Maul / Zunge / Beine)
  • Rötungen
  • Juckreiz
  • Husten
  • Atemnot
  • Entzündung der Bindehaut / Schwellung der Lider
  • Quaddelbildung
  • Raupendermatitis
  • Kolikähnliches Verhalten



Wichtig: Entscheidend für Art und Ausprägung der Symptome sind Art und Intensität des Kontaktes mit den Brennhaaren. Vom normalen Hautkontakt auf der Weide bis zur Aufnahme über das Futter sind zahlreiche Szenarien denkbar, weshalb hier besonders Ihre Aufmerksamkeit als Halter gefragt ist - vor allem während der Hochsaison der Entwicklung.

Wirkungsvoll gegen Eichenprozessionsspinner vorgehen - Aufgabe eines Profis

Sollten Sie in Bäumen entlang der Weide, auf häufig frequentierten Reitwegen oder einfach nur in vager Nähe der Koppel Nester von Eichenprozessionsspinnern entdecken, müssen Sie nach Möglichkeit schnell handeln - ab dem Mai können diese Nester zur akuten Gefahr für Sie und Ihr Reittier werden. Dabei empfehlen sich folgende Verhaltensweisen:

Absperren der Bereiche

Wenn Sie eines der berüchtigten Gespinstnester ausmachen, sollten Sie schnellstmöglich Ihre Tiere aus dem direkten Umfeld des Nestes entfernen und das entsprechende Areal möglichst weiträumig absperren. Weiterhin sollten Sie den Fund eines solchen Nestes bei den bezirklichen Straßen- und Grünflächenämtern bzw. Bezirksämtern melden, nicht zuletzt, um auch andere Mitmenschen mitsamt ihrer Tiere zu warnen. So können Sie gemeinsam sich und auch andere schützen.

Vorsicht bei Heugewinnung

Beziehen Sie von nahegelegenen Feldern Heu für die Fütterung Ihrer Pferde? Abhängig von der Position der Eichen und der Richtung des Windes kann leider nicht ausgeschlossen werden, dass der Wind nicht auch zahlreiche Brennhaare ins Heu oder die Tränke trägt. Unter diesen Umständen kann der Verzehr für Ihre Tiere und deren Verdauung sehr riskant sein - im Zweifel gehen Sie mit der Vernichtung des Heus auf Nummer sicher.

Fachfirma hinzuziehen

In keinem Fall sollten Sie auf eigene Faust versuchen, ein Gespinstnest zu bekämpfen oder gar zu beseitigen - bei unsachgemäßem Vorgehen herrscht hier akute Lebensgefahr. Einige Firmen haben sich hingegen auf die Bekämpfung von Eichenprozessionsspinnern spezialisiert und können die Nester nach Vorbehandlung einfach absaugen, um diese dann zu vernichten. So wird die Gefahr gebannt und es gelangen keine weiteren Brennhaare der Tiere in Umlauf.

Erste Hilfe gegen Eichenprozessionsspinner: Pferd versorgen und Tierarzt kontaktieren

Wenn Sie feststellen, dass Ihr Pferd schwer atmet, sich Quaddeln auf der Haut bilden oder sonstige Symptome einer allergischen Reaktion offenkundig sind, kann dies mit dem Kontakt mit Eichenprozessionsspinnern oder dessen Brennhaaren zusammenhängen. In jedem Fall sollten Sie die folgenden Maßnahmen ergreifen:

  • Betroffene Stelle kühlen
    Zeigt Ihr Pferd allergische Reaktionen, können Sie die Schmerzen bzw. den Juckreiz lindern, indem Sie die betroffenen Stellen kühlen und Ihr Reittier gründlich abduschen. Sollten sich nach wie vor Haare des Eichenprozessionsspinners am Pferd befinden, können Sie diese mit etwas Glück auf diese Weise sanft von der Haut runterspülen.
  • Brennhaare entfernen
    Neben der Pferde-Dusche können Sie Ihr Tier zudem mit einer Bürste behandeln und auf diese Weise versuchen, im Fell befindliche Brennhaare herauszubürsten. Hier ist doppelte Vorsicht geboten: Achten Sie darauf, die Haare nicht in die Haut zu reiben und tragen Sie selbst Handschuhe, um sich gegen einen etwaigen Kontakt zu schützen. Reinigen Sie anschließend auch Equipment wie Sattel, Trense und Co.
  • Tierarzt verständigen
    Zeigt Ihr Pferd eine starke allergische Reaktion oder ist absehbar, dass Brennhaare der Eichenprozessionsspinner-Raupe in die Nüstern oder Schleimhäute Ihres Tieres gekommen sind, sollten Sie auf jeden Fall den Tierarzt kontaktieren. Dieser kann bei schweren Fällen mit Antihistaminika für eine Linderung der Symptome sorgen.

Wichtig: Gerade wenn Ihr Pferd Eichenprozessionsspinner-Haare eingeatmet haben sollte, kann es gut sein, dass das Tier unter Schmerzen sowie Atemnot leidet und vom Tierarzt zunächst einmal beruhigt werden muss. Neben einem Antiallergikum und Entzündungshemmern kommen dann gegebenenfalls auch Beruhigungsmittel zum Einsatz. Stehen Sie Ihrem Pferd dabei bestmöglich zur Seite, aber achten Sie darauf, sich nicht selbst in Gefahr zu bringen.

Absicherung für Ihr Pferd

Sorgen Sie vor - neben Präventionsmaßnahmen, um Ihr Pferd vor Eichenprozessionsspinnern bzw. dem Kontakt mit den Brennhaaren der Raupen zu schützen, bietet die Barmenia Pferde-OP-Versicherung einen guten Versicherungsschutz für Ihr Reittier. So müssen Sie sich keine Sorgen wegen hoher Behandlungskosten machen - gerne informieren wir Sie zu unseren Tarifen.

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